2001

Calbitzer Aerobic-Damen

Fitness und Spaß müssen sein

Eine Frauensportgruppe hält zusammen und feiert nunmehr ihr 30-jähriges Jubiläum

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25 sportliche Damen verschiedenen Alters gehören dem Reigen in Calbitz an

Was wird wohl der Beweggrund für Annelies Adolph und Heinz Hasenbein gewesen sein, als sie vor 30 Jahren eine Einladung an die Calbitzer und Malkwitzer Frauen richteten sich in einer Sportgruppe wöchentlich einmal zur Gymnastik zu treffen? Jedenfalls war ihre Idee der Grundstein für das über drei Jahrzehnte dauernde gesellige Leben der heutigen SG Calbitz e.V.

Annelies Adolph verteilte damals persönlich die Einladungen in den Orten, und die Frauen, die eine Einladung im Briefkasten fanden, kamen natürlich zum ersten Treff in den Turnsaal der Schule Calbitz. Die einstige BSG Traktor Luppa war der Schirmherr für das Team, dem zunächst 19 Frauen angehörten. Schon beim nächsten Sportabend kamen weitere dazu, und im Juni waren es schon 35 Frauen, die sich regelmäßig trafen.

Gisela Laube, Karla Skrzypek und Brigitte Adolph können sich noch gut an den ersten Sportabend erinnern. „Johanna Wehrmann aus Oschatz war die Übungsleiterin der Gruppe, die nötige musikalische Umrahmung lieferte ein Klavier. Damals waren wir noch viel jünger, die gemeinsamen Abende machten uns allen viel Freude und wie von allein kamen zu den sportlichen Treffs am Mittwoch noch viele gemeinsame Stunden hinzu."

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Vom ersten Tag an wurde Tagebuch geführt, so haben sich in drei Jahrzehnten mehrere Ordner mit Fotos und lustigen Episoden gefüllt. Hier ist jede Geburtstagsfete, jeder Polterabend und gemeinsamer Ausflug, alles vom Fasching bis Radpartie und Wettkampf mit Urkunden, Sportfest sowie Arbeitseinsätze festgehalten und in Erinnerung gebracht. Einen Wettkampf mit den Frauen aus Collm beendeten die Calbitzerinnen 1983 als Sieger. Zahlreiche Urkunden belegen erste Plätze bei den Kreisausscheiden der 80er Jahre.

Zum Sportlerball 1987 in Calbitz waren sogar Solisten vom Bolschoi-Theater angekündigt. Ihre Vertretung wurde beim Tanz der Schwäne aber dann doch von einheimischen Künstlern übernommen, die sich später als Ehemänner der Frauenriege entpuppten. In der Vorweihnachtszeit und zu Ostern wird gebastelt. Kerstin Weber hat hier immer die besten Ideen. Osterhasen aus Heu und leuchtende Weihnachtssterne in der Familie erinnern auch an gemeinsame Stunden im Verein. Kein Jahr vergeht ohne einer zünftigen Faschingsfeier. Wenn die Männer am sportlichen Vereinsabend auch keinen Zutritt zum Sportsaal haben, zu den Busfahrten und anderen Gelegenheiten werden sie natürlich mitgenommen.

In den Sommermonaten ist Gymnastikpause. Das bedeutet aber nicht, dass sich die Frauen nicht sportlich betätigen. Im Gegenteil, in dieser Zeit wird per Fahrrad ein Ziel angesteuert. Es ist in den vielen Jahren nicht einmal vorgekommen, dass eine Radpartie ausgefallen wäre, erinnert sich Martina Hönemann, die auch seit vielen Jahren die sportlichen Zügel als Übungsleiterin in der Hand hat.

Im Mlittelpunkt steht aber immer die geneinsame sportliche Betätigung, die jeden Mittwoch rund 25 Frauen vereint. Sie tragen übrigens ihren Vornamen auf dem T-Shirt. Das Klavier hat schon lange ausgedient, stattdessen haben z.B. Roger Witthaker oder die Flippers die musikalisch-harmonische Umrahmung der Gymnastik und Aerobic übernommen. An diesem Abend erklingt gerade "Mädchen mit den traurigen Augen". In 25 Augenpaaren kann man allerdings ein gewisses Lächeln erkennen.

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Das Programm ist genau abgestimmt, kein Körperteil kommt zu kurz. Martina Hönemann kommentiert die Übung und demonstriert die einzelnen Abläufe. Armbewegung nach rechts-links, Ferse ab - Fuß schütteln, alles scheint spielend leicht zu sein. Manchmal sorgen aber auch Hanteln und andere diverse Sportgeräte für Muskelkater am nächsten Tag. Brigitte Adolph, mit 77 Jahren die älteste und immer noch aktiv, Angela Wawretzka mit 33 Jahren die jüngste im Bunde und die anderen möchten keinesfalls die Geselligkeit im Verein missen. Nach 30 Jahren meinen die sportlichen Frauen, durch den Sport sind wir jung geblieben.(Quelle: OAZ vom 2. Mai 2001)

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