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Poststraße

Die Frachtwagen wurden mit der Zeit immer größer, waren oft mit vier Pferden bespannt oder benötigten zusätzliche Bespannung z. B. in Luppa um den Ausspanneberg in Richtung Kühren zu nutzen. Einen weiteren Aufschwung des Verkehrs brachte die Leipziger Messe (seit Mitte des 13. Jahrhunderts, 1507 Anerkennung als Reichsmesse durch Kaiser Maximilian I).

Messen fanden dreimal im Jahr statt und dauerten jedes Mal drei Wochen. Die Orte an den Zufahrtsstraßen nach Leipzig dürften in dieser Zeit restlos überfüllt gewesen sein.

Die Menschen benötigten Übernachtungsmöglichkeiten. Nach einer Feststellung von Heinz Elste nach einem Umbau dürfte der erste Stock im Gasthof „Drei Lilien" aus lauter einzelnen Zimmern bestanden haben, welche vom Korridor aus beheizt wurden. Der große Hof daselbst bot auch viele Möglichkeiten für das Abstellen der Wagen und für Unterkunft der Tiere in Ställen.

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In Kriegszeiten zogen natürlich auf diesen Straßen auch die Kriegsscharen, welche die an den Straßen liegenden Orte plünderten und brandschatzten. Aber auch die Pest wurde durch die Menschen mitgebracht. So kamen durch Calbitz nicht nur Reisende, Fuhrleute, Kriegsknechte, Fürsten, sondern auch Vertreter vieler Völker aus Europa. Oft verkauften sie ihre Waren wahrscheinlich auf dem Markt zu Calbitz.

Bis 1480 gab es in Calbitz das Recht, Märkte abzuhalten. Das Marktrecht wurde dann nach Altmügeln verkauft. Märkte dürften dann auch noch weiterhin in Calbitz stattgefunden haben.

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Die Hohe Straße wurde ab dem 17. Jahrhundert auch Poststraße genannt. War es zunächst ab 1625 nur eine Briefpost welche durch einen Reiter zweimal in der Woche befördert wurde, fuhr ab 1683 die Postkutsche von Leipzig nach Dresden und umgekehrt auf dieser Straße. 1704 wurde dann Calbitz Poststation. Hier wurden die Pferde gewechselt, für die Reisenden war inzwischen Rast im Gasthof „Drei Lilien".

1725 wurde infolge des Baues des Jagdschlosses Hubertusburg die Poststrecke über Wermsdorf gelegt. 1803 allerdings folgte die Post wieder der alten Strecke über Calbitz, aber es wurde nun Luppa Poststation. Bis 1885 fuhren die Postkutschen auf dieser Strecke.

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Das Foto zeigt den Postbeamten Johann Carl Robert Minnich auf einer Postkutsche vor dem Gasthof zum goldnen Lämmchen.
(Zur Verfügung gestellt vom Urenkel Frank Bergmann)