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Feuerwehren von Calbitz und Malkwitz jetzt unter einem Dach

Im Brandfall müssen sie zusammenarbeiten, jetzt bekommen sie auch ein gemeinsames Domizil:

Morgen wird das Feuerwehrgerätehaus für die Wehren von Calbitz und Malkwitz eröffnet. 650 000 Euro hat die Gemeinde Wermsdorf in den Neubau investiert, 75 Prozent davon hat das Landratsamt Nordsachsen gefördert. Pläne, für beide Ortswehren ein neues Haus zu schaffen, gab es schon länger. Doch bis zur Umsetzung sei es ein steiniger Weg gewesen, sagt Wermsdorfs Bürgermeister Matthias Müller.

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"Erst gab es die Überlegung, dafür das ehemalige Gasthaus Lämmchen abzureißen und auf der Fläche neu zu bauen. Doch der Heimatverein Calbitz hat für den Erhalt des Gebäudes erfolgreich gekämpft. Die Ge-meinde hat deshalb 2008 das Grundstück in der Nachbarschaft erworben, wo nun das Gerätehaus gebaut werden konnte", blickt er zurück. Doch weil sich das Grundstück in der Trinkwasserschutzzone befindet, musste alles asphaltiert werden, um anfallendes Wasser auffangen und abführen zu können - ein Mehraufwand, der zu Mehrkosten führte; 96 000 Euro um genau zu sein.

Entstanden ist ein Gerätehaus mit zwei Stellplätzen und Abgasanlage in der Fahrzeughalle. Außerdem sind Sanitär- und Umkleideräume, eine Teeküche und ein Schulungsraum geschaffen worden. "Wir haben Wert darauf gelegt, dass sich das Gebäude in die ländliche Baustruktur einfügt. Wir wollten nicht einfach einen Betonklotz, sondern ein Haus mit typischem Satteldach", beschreibt Matthias Müller.

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Die Arbeiten dazu seien nahezu komplett an Firmen aus der Region vergeben worden. "Mit deren Arbeit und dem gesamten Bauablauf sind wir sehr zufrieden", so Müller. Zufrieden sind auch die Kameraden beider Ortswehren. Sie haben jetzt einen festen Anlaufpunkt und die komplette Ausrüstung unter einem Dach. Bisher waren diese auf mehrere Standorte - etwa im Agrargut Malkwitz oder bei Sigmar Werner in Calbitz - verteilt.

"Und ohne einen eigenen Raum fiel zum Beispiel die Ausbildung in der Jugendfeuerwehr während des Winters öfter aus. Das wird jetzt alles besser", sagt Lutz Frenzel, Leiter der Malkwitzer Wehr mit 48 Mitgliedern. Jetzt hoffe er auf noch mehr Nachwuchs, schließlich sei die Grundschule gleich gegenüber des neuen Gerätehauses, womöglich biete sich da die Möglichkeit, ein entsprechendes Ganztagesangebot einzurichten. Die Jugendfeuerwehr wird übrigens bereits für beide Orte gemeinsam organisiert.

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Doch ansonsten legt man in Calbitz und Malkwitz Wert darauf, dass auch unter einem Dach beide Wehren selbstständig bleiben. Ein Zusammenschluss wegen des Zusammenziehens steht nicht zur Debatte. Da sind sich Lutz Frenzel und Hartmut Thomas, Leiter der 40 Calbitzer Kameraden, einig. Auch beim Urteil über das neu gebaute Gerätehaus: "So ein schönes Gebäude gibt allen einen richtigen Motivationsschub."(Quelle: OAZ vom 23. September 2011)