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Praxis neu besetzt
Oschatzerin übernimmt die hausärztliche Versorgung in Calbitz
Bis zuletzt war unklar, ob es in der Calbitzer Praxis weitergeht. Seit gestern ist Elke Schumann als Nachfolgerin bestätigt. Die Kassenärztliche Vereinigung hat ihre Zustimmung zu einer Übernahme gegeben. Die 47-Jährige betreibt bereits eine Praxis in Oschatz, Calbitz soll als Zweitpraxis fungieren, die jeden Tag mit einer Schwester besetzt ist und in der an drei Tagen in der Woche ärztliche Sprechstunden angeboten werden. Langfristig wird ein zweiter Arzt gesucht.„Für mich ist wichtig, dass die Bevölkerung gerade auf dem Land weiter hausärztlich versorgt wird", sagt Elke Schumann über ihre Entscheidung, die Calbitzer Praxis von Roswitha Hofmann zu übernehmen. Ab Dienstag, dem 6. April, soll die Praxis eröffnen. Die Sprechstundenhilfe übernimmt Schumann. Von Montags bis Freitags soll die Praxis mit ihr besetzt sein. Sie nimmt unter anderem die Patienten an, stellt ihnen Rezepte und Überweisungen aus. An drei Tagen werden sie ärztlich betreut.„Die Voraussetzungen für die Praxis- Übernahme sind gut. Die Schwester kennt die Patienten, weiß, wo ihnen der Schuh drückt.
Ich freue mich auf die neue Aufgabe." Schumann weiß um die Bedeutung der ärztlichen Betreuung auf dem Land: „Dort sind Patienten mehr darauf angewiesen, einen wohnortnahen Arzt zu haben. " Schumann ist gebürtige Döbelnerin, studierte in Leipzig Medizin. Sie sei Ärztin geworden, „um anderen Menschen zu Gesundheit zu verhelfen." Auch wenn im tatsächlichen Arzt-Alltag die Bürokratie überhand genommen hätte. „Man erlebt auch die Zwänge der Kassenmedizin. Die Bürokratie nimmt sehr viel Raum ein. Und das spiegelt sich nicht in den Sprechstunden." Nach dem Studium absolvierte sie die Facharzt-Ausbildung für Innere Medizin am Riesaer Krankenhaus. Zudem legte sie eine Zusatzausbildung im Bereich Geriatrie (Altersheilkunde, d. Red.) ab. 14 Jahre arbeitete sie in Riesa, bis sie 2004 die hausärztliche Praxis in Oschatz übernahm. 70 Patientenkontakte kämen hier täglich zusammen.
In Calbitz rechnet Schumann mit 600 bis 700 Patienten pro Quartal. Als Doppelbelastung sieht sie das nicht. „Auch im Studium war ich gewöhnt, dass man seinen Mann steht. Manche arbeiten eben gern sehr viel." Langfristig ist dennoch geplant, einen Kollegen einzustellen. „Wir suchen noch einen Arzt, aber das ist fast utopisch bei dem heutigen Ärztemangel", sagt Schumann. Dass mit der Praxis in Oschatz weiterführende Diagnosemöglichkeiten bereit stehen, sei ein Vorteil für die Patienten in Calbitz. In der großen Kreisstadt stehen unter anderem Ergometrie, Spirometrie und 24-Stunden-Blutdruckmessung zur Verfügung. Sprechstunden in der Praxis Elke Schumann in Calbitz: Montags bis Freitags von 7.30 bis 11.30 Uhr (zusätzlich montags von 15 bis 17 Uhr ist die Praxis mit der Sprechstundenhilfe besetzt). Montags, mittwochs und donnerstags werden die Patienten ärztlich betreut. (Quelle: OAZ vom 1. April 2010)